Am Ende der Saison 2019/20 war in der Serie A eigentlich alles wie in den letzten acht Jahren. Juventus Turin holte sich den Meistertitel – und das bereits zum neunten Mal in Folge. Doch dieses Mal mussten die Turiner deutlich härter kämpfen, als in den vergangenen Jahren. Am Ende hatte die „Alte Dame“ gerade einmal einen Punkt Vorsprung vor dem starken Zweiten Inter Mailand. Gerade zum Saisonabschluss schwächelte Juve mit nur zwei Siegen aus den letzten acht Spielen und verspielte damit fast noch den sicher geglaubten Titel. Von der Souveränität der vergangenen Jahre war in den letzten Wochen nicht mehr viel zu sehen. Auch weil die Konkurrenz, allen voran Inter Mailand, deutlich aufgerüstet hat.
Trainerentlassung für Maurizio Sarri nach Meistertitel
Der Meistertitel allein reichte für Trainer Maurizio Sarri (61) nicht, um das Team auch in der kommenden Saison zu führen. Nach dem überraschenden Aus im Champions-League-Viertelfinale gegen Olympique Lyon und der Niederlage im italienischen Pokalfinale gegen den SSC Neapel, wurde der Coach nach nur einer Saison entlassen. Nachfolger wurde Juve-Legende Andrea Pirlo (41).
Der überragende Spieler des Meisterteams war auch in dieser Saison wieder Christiano Ronaldo (35). Der dreimalige Weltfußballer wurde mit 31 Toren in 33 Spielen zweitbester Torschütze der Liga. Auf Platz 1 schaffte es der in den vergangenen Jahren wiedererstarkte Torschützenkönig Ciro Immobile (30, 36 Tore). Er schoss Lazio Rom auf den vierten Tabellenplatz und damit in die Champions League.
Für die Europa League qualifizierten sich neben Pokalsieger Neapel auch AS Rom und der AC Mailand, die in der Saison die Plätze fünf und sechs belegten. Zum besten Spieler der Saison wurde Paulo Dybala (26) von Juventus Turin gekürt. Der argentinische Offensivspieler steuerte elf Treffer und elf Vorlagen zum Meistertitel bei. Teamkollege Wojciech Szczesny (30) wurde als bester Torhüter ausgezeichnet, Stefan de Vrij (28) von Inter Mailand zum besten Abwehrspieler.
Inter Mailand und Atalanta Bergamo überzeugen nach dem Re-Start
Als erste große europäische Liga stoppte die Serie A den Spielbetrieb wegen der Corona-Pandemie. Erst am 20. Juni konnte der Spielbetrieb mit dem 25. Spieltag wieder aufgenommen werden. Wie in ganz Europa ohne Zuschauer. Nach dem Re-Start präsentierten sich vor allem Vizemeister Inter Mailand, der vor der Saison etwa 190 Millionen Euro in neue Spieler investierte, und Atalanta Bergamo bärenstark. Beide Mannschaften kassierten in den abschließenden acht Spielen nur eine einzige Niederlage. Vor allem Bergamo mit Trainer Gian Piero Gasperini (62) überzeugte mit erfrischendem Fußball, mit dem das Team auch das Viertelfinale der Champions League erreichte. Mit 98 Toren stellte Bergamo in der Saison 2019/20 die mit Abstand beste Offensive der gesamten Liga.
Absteiger SPAL Ferrara, US Lecce und Brescia Calcio
Mit dem US Lecce und Brescia Calcio stiegen gleich zwei Aufsteiger nach nur einer Saison in der Serie A wieder ab. Als abgeschlagener Tabellenletzter musste SPAL Ferrara den Gang in die Serie B antreten. Überraschend stark präsentierte sich dagegen der dritte Aufsteiger Hellas Verona, der lange Zeit um die Europa League Plätze mitspielte und am Ende auf dem neunten Tabellenplatz landete. Zu den Enttäuschungen der Saison gehörte der SSC Neapel. Der Vizemeister der vorangegangenen Spielzeit, landete diesmal nur auf dem siebten Platz und verpasste damit die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb. Nach einer Negativserie zum Ende des Jahres 2019, wurde Trainer Carlo Ancelotti (61) entlassen. Nachfolger wurde der beliebte ehemalige italienische Nationalspieler Gennaro Gattuso (42). Der führte „Napoli“ zum insgesamt sechsten Pokalsieg der Vereinsgeschichte.
Lesen Sie auch die Saisonrückblicke 2019/20 der Bundesliga, Premier League, Primera División, Ligue 1 und der Süper Lig.