Die Saison 2019/20 war auch in Spaniens höchster Spielklasse keine gewöhnliche Spielzeit. Die Primera División – auch „La Liga“ genannt – war wegen der Corona-Krise gut drei Monate lang unterbrochen. Doch auch abgesehen davon gibt es eine Menge zu berichten: Ein zurückgekehrter Coach konnte am Ende wieder alle überzeugen, ein Aufsteiger überraschte die Liga und ein Weltstar war mal wieder in allen Bereich überlegen. Hier kommt der Saisonrückblick für die Primera División!
Ein Trainer kehrt zurück – und überzeugte
In der Hinrunde der Saison 2019/20 waren die beiden Top-Clubs FC Barcelona und Real Madrid gleichauf und hatten jeweils 40 Punkte, nachdem die Hälfte aller Partien absolviert war. Mit Atlético Madrid und dem FC Sevilla waren immerhin noch zwei Konkurrenten in Reichweite. Das Team von Zinédine Zidane (48), welcher erst am Ende der Vorsaison zu den Madrilenen zurückgekehrt war, zeigt sich im Anschluss aber extrem effizient und sattelfest in der Abwehr. Nur 25 Gegentore aus 38 Spielen sprechen ihre eigene Sprache. Unter anderem behielten die Königlichen in beiden Duellen mit dem FC Barcelona eine weiße Weste (0:0 und 2:0) und konnten die Meisterschaft so letztlich mit fünf Punkten Vorsprung vor den Katalanen für sich entscheiden. Zidane, der 2018 zurücktrat, um nicht mal ein Jahr später wieder als Coach anzuheuern, hatte damit bewiesen, dass er nach wie vor der richtige Mann für den Trainer-Job in Madrid ist.
Barca abhängig von Messi
Weniger sicher, was den Posten des Trainers angeht, ist man hingegen in Barcelona. Barca zeigte sich zu sehr auf seinen Superstar Lionel Messi (33) angewiesen. Dieser kritisierte mehrmals öffentlich die Vereinspolitik deutlich, ging auf dem Platz allerdings auch mit Taten voran: 25 Tore und 21 Vorlagen gingen auf Messis Konto. Während auch Teamkollege Luis Suárez (33) eine starke Saison spielte, konnte der 120-Millionen-Transfer Antoine Griezmann (29) die Erwartungen noch nicht erfüllen. So reichte es für Barca am Ende nur für den zweiten Platz.
Real Madrid startet nach Corona-Pause durch
Bei der Analyse der Auswirkungen von Corona auf die Primera División zeigt sich, dass Barcelona vor der Unterbrechung noch zwei Punkte vor Real Madrid lag, in den elf Spieltagen nach der Zwangspause allerdings völlig den Faden verlor. Die Hauptstädter hingegen holten in dieser Zeit 10 Siege und ein Unentschieden – eine beachtliche Serie!
Auch der FC Granada darf sich zu den wenigen Profiteuren der Pause zählen und verbesserte sich vom neunten auf den siebten Rang. Die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb ist ein tolles Ergebnis für den häufig unterschätzten Aufsteiger.
RCD Mallorca und Espanyol Barcelona steigen ab
Weniger Anlass zur Freude gab es hingegen bei den Absteigern CD Leganés, RCD Mallorca und Espanyol Barcelona. Während Leganés sich am Ende noch einmal auf einen Punkt ans rettende Ufer herankämpfte, war der Kampf für den zweitgrößten Club aus Barcelona schon lange vorher aussichtslos. Espanyol verbrachte einen Großteil der Saison auf dem letzten Platz.
Benzema überzeugte diese Saison
Im Fokus stand in dieser Saison neben Lionel Messi vor allem Karim Benzema (32). Denn seit Superstar Ronaldo (35) nicht mehr im Team der Madrilenen spielt, hat sich der Franzose nochmals steigern können, wovon 21 Tore und acht Vorlagen zeugen. Mit Toren geizte allerdings die gesamte Primera División nicht und auch Spiele von zwei vermeintlich durchschnittlichen Teams wie Celta Vigo und Deportivo Alaves endeten schon mal mit einem 6:0.
Barcelona erzielte sogar in acht Partien vier oder mehr Treffer. Dennoch bleibt am Ende das Fazit, dass die ganz große Zeit des FC Barcelona vorerst zu einem Ende gekommen scheint. Zu unruhig ist das Umfeld, zu unbeständig spielt die Mannschaft. Auch wenn die Corona-Krise in Spanien den Spielbetrieb in diesem Jahr dauerhaft überschattete, präsentierte sich die Primera División mal wieder als eine der aufregendsten Ligen Europas.
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