Die Corona-Krise sorgte für eine bisher noch nie dagewesene Unterbrechung der Bundesliga. Nach 66 Tagen durfte wieder gespielt werden – doch ohne Zuschauer auf den Rängen. Seit dem 16. Mai 2020 gibt es in den Stadien nur noch sogenannte Geisterspiele. Doch selbst diese Umstände konnten den FC Bayern München nicht daran hindern, erneut die deutsche Meisterschaft zu gewinnen. Es ist der achte Titel in Folge. Zudem gewannen die Bayern den DFB-Pokal und holten den Sieg in der Champions League. Nach einem schlechten Start in die Saison 2018/19 wurde Trainer Niko Kovac von Hansi Flick ersetzt. Wie man sieht, war es im Nachhinein vermutlich die beste Entscheidung.
Der SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf verabschiedeten sich wieder aus der Bundesliga.
Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie hält die ganze Welt still. So auch die Bundesliga Saison 2019/20. Die letzten zwei Bundesliga-Spiele vor Publikum fanden am 8. März bei den Spielen Bayern-Augsburg und Mainz-Düsseldorf. Am 11. März fand das erste Geisterspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln statt. Danach ruhte der Ball bis zum 16. Mai. In der zweimonatigen Unterbrechung bewiesen die Vereine Zusammenhalt und engagierten sich. So verzichteten viele Spieler zum Teil auf ihr Gehalt, damit die Klubs genug Geld zur Verfügung hat. Denn es fehlten Unmengen an Einnahmen. TV-Gelder, Eintrittskarten all das stand nicht mehr zur Verfügung. Damit die Bundesliga wieder aufgenommen werden konnte, wurde ein aufwändiges Hygiene- und Quarantänekonzept von der DFL entwickelt. Nach der Corona-Pause bewiesen die Mannschaften, dass sie auch in Geisterspielen begeistern können.
Trainerwechsel bei den Bayern
Am 10. Spieltag ereignete sich die höchste Bayern-Pleite seit zehn Jahren. Nach 9 Minuten bekam Jerome Boateng (31) die rote Karte, Filip Kostic (27) und Djibril Sow (23) brachten Eintracht Frankfurt noch vor der Pause in Führung. Robert Lewandowski (31) verkürzte zwar, doch die Bayern spielten schlecht. Drei weitere Tore schossen David Abraham (34), Martin Hinteregger (27) und Goncalo Paciencia (26). Somit lautete das Ergebnis 5:1 und das Aus für Niko Kovac (48). Zu diesem Zeitpunkt standen die Bayern mit 18 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz. Nachdem Kovac in der vorherigen Saison die Meisterschaft und den DFB-Pokal mit seiner Mannschaft gewann, mussten er und sein Bruder Robert (46) den FCB verlassen. Kovac wurde mit den Bayern nie richtig warm, auch unter den Vereinsbossen wurde der Deutsch-Kroate nicht gerade geliebt. Hansi Flick (55) rückte nach und übernahm vorerst die Rolle des Cheftrainers. Im April kam es endlich zu einer Einigung und der Vertrag bis 2023 wurde unterschrieben. Auch nach der Corona-Pause siegte er mit den Bayern Spiel für Spiel.
Absteiger Paderborn überraschte gegen BVB
Am 22. November traf das Bundesliga Schlusslicht auf den BVB. Vermutlich niemand hat damit gerechnet, dass Paderborn Chancen auf Punkte hatte – so auch die Dortmunder nicht. Diese haben in der vergangen Saison meist gegen Mannschaften der unteren Tabellenplätze nicht mit voller Konsequenz bespielt. Doch die Paderborner überraschten! In der ersten Halbzeit traf Streli Mamba (26) zweimal, den dritten Treffer machte Gerrit Holtmann (25). In der Nachspielzeit gelang dem BVB zwar noch das 3:3, doch den moralischen Sieg nahm Paderborn mit nach Hause.
Die Tormaschinen der Bundesliga
Robert Lewandowski ist die Tormaschine der Bundesliga und in der Form seines Lebens. In dieser Saison schoss der 31-Jährige unglaubliche 34 Tore. Nur Gerd und Dieter Müller gelangen mehr Tore. In der Bundesliga ist der Pole der erfolgreichste ausländische Torjäger. Daher wundert es nicht, dass auch in anderen Ligen über Lewandowski berichtet wird.
Nicht links liegen gelassen werden sollte ist Erling Haaland (20). Im Januar verpflichtete der BVB den Norweger von RB Salzburg und er überzeugt direkt in seinen ersten zwei Bundesligaspielen. 5 Tore landeten im Netz, das schaffte vor ihm noch niemand! An dieses Debüt wird man sich noch lange erinnern.
DFB-Finale Leverkusen gegen München
Als frischgebackener Meister galt der FC Bayern München als klarer Favorit im Finale des DFB-Pokals. Doch die Werkself aus Leverkusen wollte den Bayern einen Strich durch die Rechnung machen. Dafür wechselte Trainer Peter Bosz (56) gleich auf fünf Positionen durch. Der Plan ging nur leider nicht auf, denn gleich zu Beginn spielte der Meister groß auf. David Alaba (28) sorgte in der 16. Minute für das 0:1. Die Leverkusener starteten Angriffe, doch durch die Münchener Außenverteidiger Davies (19) und Pavard (24) kam kein Ball durch. Selbst Hoffnungsträger Havertz (21) konnte zu keiner vielversprechenden Tormöglichkeit kommen. In der 24. Minute erhöhte Gnabry (24) zum 0:2. Nach dem Tor von Lewandowski verkürzte Sven Bender (31) noch auf das 1:3, doch am Ende gewannen die Bayern trotzdem mit einem 4:2. Somit konnte Bayern den 20. Pokalsieg und zudem das 13. Double der Vereinsgeschichte feiern. Für Leverkusen war es die dritte Niederlage im vierten Pokalendspiel.
Champions League
In Folge der Corona-Pandemie wurde der Spielbetrieb der Champions League ab Mitte März 2020 unterbrochen. Während die Hinspiele des Achtefinales und die erste Hälfte der Rückspiele noch teils mit Zuschauern ausgetragen werden konnten, wurde die zweite Hälfte der Rückspiele auf August verschoben. Das Finalturnier fand vom 12. bis zum 23. August in Lissabon statt. RB Leipzig schaffte es bis ins Halbfinale, wo sie gegen Paris Saint-Germain verloren haben und aus dem Turnier ausschieden. Im Finale standen sich dann Paris und der FC Bayern München gegenüber. Die Bayern machten mit dem 1:0 das Triple komplett.
Für die kommende Champions-League Saison qualifizierten sich neben dem Triple-Gewinner Bayern, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach.
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