Meister: Galatasaray SK
Champions League Teilnehmer: Galatasaray SK, Fenerbahçe SK
Spieler der Saison: Bafetimbi Gomis
Die Süper Lig hatte ein Meisterschaftsrennen wie schon lange nicht mehr. Genau vier Vereine haben sich um die Krone gestritten, und erst am letzten Spieltag konnte die Liga entschieden werden.
„Gala“ wird knapp Meister
Am Ende setzte sich der Rekordmeister Galatasaray SK durch. Auch wenn „Gala“ fast immer auf dem ersten Platz stand, hatten sie zu Anfang der Saison ihre Probleme. Die Mannschaft konnte nicht überzeugen. Nur dem überragenden Batefimbi Gomis (29 Tore) war es zu verdanken, dass die Spiele gewonnen werden konnten. Erst nachdem der zur Winterpause vereinslegende Fatih Terim den in Ungnade gefallenen Igor Tudor ersetzte, kam eine gewisse Stabilität rein. Auch wenn die „Löwen“ immer noch einige Probleme hatten, kam die Winner-Mentalität zurück. Gepaart mit der Erfahrung Terims konnte schließlich der erste Platz und die Meisterschaft gesichert werden.
Fener kriegt die Kurve
Richtig unruhig war es bei Fenerbahçe. Präsident Aziz Yıldırım und Trainer Aykut Kocaman haben die Fangemeinde gespalten. Manche liebten und andere hassten sie. Am Ende mussten beide gehen. Hinzu kamen Probleme mit Star Spieler Mathieu Valbuena (33). Der französische Linksaußen war seiner Reservistenrolle überdrüssig. Lange abgeschlagen hinter dem vorderen Trio, haben die „gelben Kanarienvögel“ jedoch ihre „Dreier“ geholt und auf einen Fehler der Konkurrenz gewartet. Nachdem Galatasaray, Başakşehir und Beşiktaş sich die Punkte gegenseitig wegnahmen, war Fenerbahçe wieder im Rennen. Am letzten Spieltag reichte dann ein Sieg zur Teilnahme an der Champions League.
Attraktiv ohne Publikum
Auch 3. Istanbul Başakşehir wurde lange als Titelfavorit gehandelt. Geneckt als Regierungs- oder Rathausverein, hat Trainer Abdullah Avcı, einen schnellen und angriffslustigen Fußball spielen lassen. Routiniers wie Emre Belözoğlu (37), Emmanuel Adebayor (34), Gael Clichy (32) oder der aus FC Barcelona ausgeliehene Arda Turan (31) haben dem Team internationale Erfahrung gebracht. In dem einen oder anderen Match hätte Başakşehir die Unterstützung seiner Fans gebraucht. Başakşehir hat aber fast keine Fans und konnte sein Stadion mit 17.300 Plätzen nie füllen. Für Başakşehir wäre mehr drin gewesen. Nächste Saison wird man aber wieder mit dem „Banlieue-Team“ rechnen müssen.
Der Champions League-Fluch
Ganz anders sieht es da bei Beşiktaş JK aus. Die Heimspiele wurden immer vor ausverkaufter Kulisse ausgetragen. Auch auswärts war Beşiktaş ein Zuschauermagnet. Das hatten sie zum einen ihrem attraktiven und offensiven Spiel und zum anderem dem erfolgreichen Abschneiden in der Champions League zu verdanken. Die Gruppenphase konnte Beşiktaş JK als erstes türkisches Team überhaupt ungeschlagen beenden. Dieser Erfolg wurde den „Schwarzen Adlern“ aber auch zum Verhängnis. Wichtige Ligaspiele zwischen den Champions-League-Begegnungen konnten nicht gewonnen werden. Das Achtelfinale gegen den FC Bayern München und die damit verbundene Spieldichte konnte nicht kompensiert werden. Auch Trainerfuchs Şenol Güneş fiel kein Rezept mehr ein. Als der Spielfluss verloren ging, konnten viele Dreier mit Hilfe von Ausnahmetalenten geholt werden. Ohne ein Geniestreich von Talisca (24) oder Ricardo Quaresma (34), hätte man sich nicht so lange oben halten können. Am Ende waren die Beşiktaş-Spieler ausgelaugt oder verletzt und die letzte Kraft für das Saisonfinale fehlte. Für viele Experten war der Meister der letzten beiden Jahre wieder der Top-Favorit auf den Titel. Dass es am Ende nur zum 4. Platz reichte, ist die größte Enttäuschung der Süper-Lig-Saison 2017/18
Harter Abstiegskampf
Abstiegskandidaten gab es zur Anfang der Saison 2017/18 en masse. Einer der Kandidaten war für viele Experten Alanyaspor und Göztepe. Beide Mannschaften haben jedoch überrascht. Alanyaspor und Göztepe haben sich als Favoritenschreck entpuppt. Besonders Göztepe, mit Trainer Tamer Tuna, hat mit wenig Mitteln einen attraktiven und erfolgreichen Fußball gespielt. Am Ende hat es Osmanlıspor FK, Gençlerbirliği Ankara und Kardemir Karabükspor getroffen. Karabükspor hatte sogar schon zur Winterpause aufgegeben. Nachdem sie einen Ausverkauf gestartet und viele Spieler verkauft hatten, wurden sie zum Punktelieferanten der Süper Lig. Für Osmanlıspor und Gençlerbirliği stand es nicht so schlimm. Ähnlich wie ganz oben, blieb es auch ganz unten bis zum Ende spannend. Konyaspor, Antalyaspor und Bursaspor konnten sich erst ganz zum Schluss retten.